Stichwort „DVB-T“: Fragen und Antworten

Was ist DVB – T? Und was verbirgt sich hinter dem Begriff „Digitales Fernsehen“?
Fragen, die sich so mancher Fernsehzuschauer stellt, wenn er davon hört, sei es durch Medien oder einfach bei Gesprächen am Stammtisch.

Kein Begriff wurde innerhalb der letzten 10 Jahre so hartnäckig strapaziert, wie Begriffe rund um das „Digitale Fernsehen“.
Hiermit ging auch viel Verunsicherung einher, die bis hin zum spontanen Kauf von völlig ungeeigneten Geräten reichte.

Um Sie, verehrte Kunden, qualifiziert und fachmännisch aufzuklären, haben wir auf dieser Seite die wichtigsten Informationen übersichtlich und auch für Laien verständlich zusammengestellt.
Selbstverständlich ersetzt dies nicht eine individuelle Beratung, die wir Ihnen bei einem Besuch in unserem Haus beim Aussuchen eines neuen Fernsehgerätes bieten möchten, doch sollen die Informationen dazu beitragen, ohne Berührungsängste mit den Vorteilen der neuen Empfangsart umzugehen und sie auch genießen zu können.

Digitale Empfangsarten:

Wir unterscheiden heute drei wesentliche und grundsätzliche Empfangsarten des Digitalen Fernsehens. Diese sind:

  • Satellitenempfang
  • Kabelempfang
  • Antennenempfang

Empfang des Digitalen Fernsehens über eine Satellitenantenne (Schüssel oder Spiegel genannt):

Diese ist die älteste Empfangsart und wird Dank DF 1 seit 1995 in Deutschland empfangen. Das ehemalige digitale Programmangebot von Leo Kirch war damals eine spektakuläre Neuerung des Fernsehens und bot einzigartige Unterhaltung auf etwa 20 Kanälen, wo sich der Zuschauer „seinem persönlichen Lieblingsgenre“ widmen konnte – und das rund um die Uhr. Leider erfuhren damals auf Grund schlechter Vermarktungsstrategien hauptsächlich der großen Märkte die wenigsten Zuschauer von den sensationellen Möglichkeiten, die das Digitale Fernsehen von Leo Kirch mit sich brachte.
Doch auch öffentlich – rechtliche Anstalten, wie ARD und ZDF boten schon damals Zusatzkanäle an, die attraktive Inhalte, zeitversetzte Sendungen des Hauptprogramms, Informationen und Berichte, sowie Beiträge über Kultur, Wissenschaften, Natur und Umwelt ausstrahlten. Kurz – ein Hochgenuß für den anspruchsvollen Fernsehzuschauer, vorausgesetzt, er hatte überhaupt Kenntnis davon und wurde von einem Fachhändler über die sehr einfache Ausstattung und Empfangsmöglichkeit beraten.
Entgegen der damals verbreiteten landläufigen Meinung, man bräuchte ein neues, geeignetes Fernsehgerät, war meist nur ein anderer Empfangskopf in der oft schon vorhandenen Schüssel erforderlich, sowie die sog. d-Box, die man damals für rund 10 € mieten konnte – und schon war man in der Welt des Digitalen Fernsehens.
Es war also alles andere, als kompliziert und schon gar nicht kostspielig, gemessen am Nutzen, wenn man auf die digitale Empfangsart umstellte, denn man erhielt gleich etwa 200 zusätzliche Fernseh - Radioprogramme aus aller Welt kostenlos dazu.

Heute – gut 10 Jahre später – sind es über den Satelliten Astra an die 1000 ( ! ) Programme, die zwar teilweise auch verschlüsselt ausgestrahlt werden, aber die Auswahl ist immens. Baut man in ein und die selbe Schüssel noch einen zweiten Empfangskopf für den Satelliten „Hotbird“ ein, steigt das Programmangebot auf gut 1700 Kanäle ! Reduziert man die Spiegelgröße auf Minimaße von nur 35 cm, steht meist immer noch ein Programmangebot von an die 500 Kanäle zur Verfügung.

Wahnsinn, werden Sie wohl sagen, „wie soll man das alles schauen….?“ Dies hört unser Fachpersonal tagtäglich und wir können Ihnen da gerne wie folgt antworten:

Nur wer die Auswahl hat, hat gute Chancen, auf „sein Lieblingsprogramm“ zu stoßen. So wissen beispielsweise viele Zuschauer nicht, daß es nur durch diese große Auswahl an Kanälen möglich ist, Programminhalte zeitversetzt anzuschauen. Nehmen wir als Beispiel die Tagesschau um 20 Uhr, die sie nicht verpassen möchten, jedoch erst um 20.30 Uhr nach hause kommen.
Durch den digitalen zusätzlichen Fernsehkanal der ARD, nämlich ARD MuxX, können Sie das Kernprogramm der ARD um z.B. 45 Minuten zeitversetzt sehen. Das gab es noch nie und ist dem digitalen Fernsehen zu verdanken und der damit entstandenen Kanalvielfalt.

So haben natürlich auch ZDF und andere Sendeanstalten Zusatzprogramme ins Leben gerufen, die kostenfrei und mit besten Programminhalten an Sie gesendet werden.
Um nur einige zu nennen: ZDF Infokanal (Informationen rund um das tägliche Leben), ZDF Dokukanal (Dokumentationen), ZDF Theaterkanal (Kultur), ARD Festival (Musikkultur), BR Alpha (Bildungskanal des bayerischen Fernsehens) und sogar seit einiger Zeit Frankensat, auf dem sich das gesamte Frankenland präsentiert. Alles möglich durch die Kanalvielfalt, die uns das digitale Fernsehen, insbesondere über Satellit, beschert.


Empfang des Digitalen Fernsehens über das Breitbandkabel BK (umgangssprachlich „Kabel“ genannt)

Erst einige Jahre nach der Einführung des Digitalen Fernsehens über Satellit kam sehr langsam auch der digitale Empfang über das Kabel in die deutschen Haushalte. Doch es gab einen wesentlichen Unterschied: Die Kabelnetze in Deutschland waren oft nicht für die höheren Ansprüche durch den Digitalempfang geeignet und von vorneherein – bedingt durch das kleinere zur Verfügung stehende Frequenzband – stark in der Vielfalt eingeschränkt. Ein erhebliches Vermarktungshemmnis, wie sich herausstellte, als DF 1 den damaligen Anbieter Premiere übernahm und umstrukturierte.

Zur Verfügung stehen etwa 150 Kanäle, die es galt (und auch heute noch gilt), auszubauen und vor Allem – zu belegen mit Programminhalten. Diese starke Einschränkung der maximalen Anzahl an Kanälen macht es schwer, sie so zu belegen, daß sich der Zuschauer mit Kabelempfang individuell berücksichtigt fühlt, was auch so gut wie unmöglich ist. Denn die schier beliebige Erweiterbarkeit von Kanälen über Satellitenempfang ist beim Kabel nicht gegeben und es wird immer streitig bleiben, womit das Kabelnetz belegt wird. Schade nur, daß SIE als Endverbraucher dies nicht selbst entscheiden dürfen, sondern mit dem Vorlieb nehmen müssen, was die Entscheidungsgremien Ihnen zugedacht haben. Daß hier u.U. auch Werbung eine Rolle spielen kann, erscheint nahe liegend…

Ein weiterer Unterschied zum Satellitenempfang des Digitalen Fernsehens über Kabel ist nicht minder erwähnenswert: Der Preis ! Denn während Satellitenempfang schon immer grundsätzlich kostenlos war, ist der Kabelempfang grundsätzlich kostenpflichtig. In aller Regel bezahlt sich eine Satellitenanlage in durchschnittlich eins bis vier Jahren allein durch die Kabelgebühren von selbst. Und das bei einem Verhältnis der Programmanzahl von meist mehr als das Vierfache.

Obwohl die Empfangsgeräte für Sat und Kabel grundsätzlich ähnlich sind, haben Geräte für Kabelempfang einen entscheidenden Nachteil: Dies Auswahl ist bedeutend kleiner und Softwaremöglichkeiten zum Verändern der Bedienbarkeit und der Oberfläche werden – wenn überhaupt – nur spärlich angeboten. Bei Geräten für digitalen Satellitenempfang ist das anders. Hier herrscht eine enorme Auswahl an verschiedenen Geräten, die auch durch sog. Softwareupdates an neuere Standards angepasst werden können. Jüngstes Beispiel ist die Erweiterung von DiSEqC auf USALS, was das punktgenaue Drehen der Satellitenantenne auf andere Satelliten erlaubt und damit beinahe unendliche Programmvielfalt aus aller Herren Ländern ermöglicht.

Fazit: Das Digitale Fernsehen über Kabel bietet dem Endverbraucher nur einen Teil dessen, was Digitales Fernsehen zu leisten in der Lage ist und kostet dabei nicht unerhebliche monatliche Gebühren.


Empfang des Digitalen Fernsehens über lokale Sender in Ihrer Region mittels Antenne

Diese Empfangsart nennt sich DVB – T, wobei das nachgestellte „T“ bedeutet, daß es sich um Signale von der Erde (terrestrisch) handelt. Hierbei werden meist die bereits bestehenden Sender genutzt, die Sie von Ihrem ganz normalen Fernsehen kennen, wie es bis in die 90 er Jahre üblich war. Bekanntestes Beispiel für unsere Kunden ist wohl die Frankenwarte, die einen der stärksten Sender Deutschlands betreibt und weit über 30 Km hinaus noch empfangbar ist. Solche Sender stehen in einem Flächennetz von grob 100 km (+ / - ) und der Zuschauer peilt mittels Antenne den Sender mit den besten Empfangssignalen an. Diese Empfangsart ist wohl allen unter Ihnen bekannt und vertraut, wobei so mancher sicherlich viel Geld für eine Antenne ausgeben musste, weil sein Standort für den Empfang ungünstig war. Zuschauer beispielsweise aus Versbach, dem Steinbachtal, dem Mainviertel, Mergentheimer Straße, Dürrbachtal, Rimpar etc. hätten sich mit Vorliebe die Möglichkeiten gewünscht, die nun das „ Digitale terrestrische Fernsehen „ bietet, wie es ab dem 29. Mai 2006 auch in Würzburg Einzug halten wird.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Die Programmvielfalt ist nicht mit Kabelempfang und schon gar nicht mit dem des Satellitenempfangs zu vergleichen, sondern man spricht von etwa 10 bis 16 Kanälen, was jedoch trotzdem schon sehr üppig sein kann, gemessen an den momentan gesendeten drei Programmen. Unsere Erfahrung ist außerdem, daß eine gar nicht so kleine Zuschauermenge eine Programmausstattung von höchstens vier bis sechs Sendern wünscht. Nicht zuletzt diesem Kreis wird mit der kostenfreien Ausstrahlung digitaler Fernsehprogramme in begrenzter Anzahl Rechnung getragen und gestochen scharfe Bilder samt brillantem Ton angeboten.

Voraussetzung, um in diesen kostenfreien Genuß zu kommen, ist wiederum die „berüchtigte Set-Top-Box“ (oft auch Decoder genannt), sowie grundsätzlich eine Antenne. Während der Begriff des „Decoders“ eigentlich falsch ist, da beim Decoder in diesem Zusammenhang ein Gerät zum Entschlüsseln von Bezahlprogrammen, wie beispielsweise Premiere gemeint ist, ist bei „Antenne“ auch genau dieses gemeint.
Nur ist es bei DVB-T wesentlich leichter, die Signale vom Sender zu empfangen, als beim analogen Fernsehen, weil man durch geschickte Ausnutzung auch kleiner Signale - was durch das logische Verhalten digitaler Signale möglich ist - zu guten Ergebnissen kommt.

In aller Regel braucht man nicht mehr den „Riesenrechen“ auf dem Dach, wie es früher notwendig war, sondern oft genügt eine kleine Stabantenne, die man in die Nähe des Fernsehers stellt. Das ist alles. Der Grund hierfür ist, daß beim digitalen Empfang das Empfangsgerät mit einem Rechner ausgestattet ist, der „richtige“ und „falsche“ Signale durch interne Rechenprozesse unterscheiden kann und somit für einwandfreie Verwertung der Bild und Tonsignale sorgt.
Eigentlich ein Wunderwerk der Technik, wenn man bedenkt, daß dafür Millionen an Rechenschritten - wohlgemerkt pro Sekunde - notwendig sind.

Standardfernsehgeräte der heutigen Generation können manchmal mit diesem Empfangsgerät nachgerüstet werden, während gute Markenprodukte, wie Metz diesen selbstverständlich bereits ab Werk integriert haben. Somit kann letzteres Gerät auch nach dem 29.5.2006 in Würzburg übergangslos betrieben werden, wenn Sie die genannte kleine Antenne anschließen. Nur bei größeren Distanzen zum Sender ist auch eine leistungsfähigere Antenne, ggf, eine Außenantenne notwendig, die allerdings der Fachmann installieren muß.

Fazit:
Wer im Moment am Standort Würzburg und Umgebung Fernsehprogramme ausschließlich über Antenne empfängt und keinerlei Vorkehrungen trifft, wird ab dem 29.5.06 keinen Fernsehempfang mehr haben !